Sinuslift

Autor: Dr. Günter Fritzsche
letzte Aktualisierung: 03.09.2023

 

Sollte im Oberkiefer nicht ausreichend Knochen vorhanden sein, stellt der Sinuslift eine spezielle Knochenaufbaumethode dar, insbesondere um das vertikale Knochenangebot zu vergrößern. Durch diese Technik wird das Implantatbett vergrößert und somit die Möglichkeit der Verankerung eines oder mehrerer Implantate geschaffen. Unsere Zahnarztpraxis JU49 ist auf Implantologie und Zahnersatz spezialisiert. Somit zählt sowohl der offene als auch der geschlossene Sinuslift zu unseren alltäglichen Standardverfahren.

 

Allgemeines zum Sinuslift

Der Sinuslift ist ein Verfahren, bei dem die Kieferhöhle angehoben wird, um die Knochenmasse in der Höhe im Oberkiefer zu vergrößern.

Hierfür wird zunächst ein Hohlraum geschaffen, indem die Schleimhaut der Kieferhöhle vom Kieferhöhlenboden gelöst wird. Um das Knochenangebot zu verbessern wird dieser Hohlraum dann mit Eigenknochen oder Ersatzmaterial gefüllt. Das eingefüllte Material verknöchert in der Einheilungsphase, wird also zu gesundem Eigenknochen umgewandelt. In manchen Fällen wird als Schutz eine Spezialmembran verwendet, die eine Barriere zur Kieferhöhlenschleimhaut bildet.

 

Notwendigkeit eines Sinuslifts

Der Oberkieferknochen grenzt im hinteren Bereich der Seitenzähne direkt an die großen Kieferhöhlen. Bei einer zu geringen Höhe, die aus unterschiedlichen Gründen des Knochenrückgangs hervorgerufen werden kann, können Zahnimplantate nicht mehr sicher und stabil im Oberkieferknochen verankert werden. Wird eine gewisse Mindestmenge an Knochen unterschritten, können Zahnimplantate nicht mehr dauerhaft sicher einwachsen und somit auch nicht die gewünschte und nötige Stabilität erreichen. Der Sinuslift wird in solchen Fällen eingesetzt, um diese Mindestmenge an Knochen wiederherzustellen.

 

Verschiedene Varianten des Sinuslifts

Zwei Arten des Sinuslifts werden unterschieden:

  • der geschlossene/indirekte Sinuslift
  • der offene/direkte Sinuslift

Der Vorteil des geschlossenen Sinuslifts liegt darin, dass er schonender, schneller und einfacher durchzuführen ist. Aus diesem Grund ist er auch die vorzuziehende Methode. Das Bohrloch für das Implantat wird hierbei mechanisch nach oben vergrößert. So wird der Kieferhöhlenboden angehoben und es entsteht ein Hohlraum, der dann mit Knochenersatzmaterial oder Eigenknochen aufgefüllt werden kann. Ist eine Restknochenhöhe von mindestens fünf Millimetern vorhanden, kann das Implantat direkt eingesetzt werden.

Als größeres invasives Verfahren wird der offene Sinuslift nur dann empfohlen, wenn eine solche Restknochenhöhe nicht mehr vorhanden sein sollte.
Beim offenen Sinuslift, der in England entwickelt wurde, wird ein Zugang zur äußeren Kieferhöhlenwand benötigt. Hierfür wird ein Schnitt im Bereich des seitlichen Zahnfleischs gesetzt. Dann wird ein Knochenfenster geschaffen (durch moderne Piezotechnik), um den Kieferhöhlenboden deutlich höher anheben zu können. Noch bevor der Hohlraum dann mit Knochenersatzmaterial oder Eigenknochen gefüllt wird und die Wunde dicht verschlossen wird, setzt man eine Membran ein, um das Eindringen von Material in die Kieferhöhle zu verhindern. Selten können Zahnimplantate bei diesem Verfahren direkt primärstabil verankert werden. Zumeist werden Implantate deshalb erst nach vier bis sechs Monaten Einheilungszeit, bei einem weiteren Eingriff gesetzt.

 

Wann ist ein Sinuslift erfolgreich?

Entscheidend für einen erfolgreichen Sinuslift ist die Präzision bei der Füllmaterialplatzierung in der Kieferhöhle. Dabei sollte sorgfältig vorgegangen werden, sodass die Kieferhöhlenschleimhaut nicht beschädigt wird. Für den Erfolg eines Sinuslifts ist somit von großer Bedeutung, dass der Implantologe qualifiziert und erfahren ist.

 

Anästhesie beim Sinuslift

Der operative Eingriff wird sowohl beim offenen als auch beim geschlossenen Sinuslift immer unter örtlicher Betäubung vorgenommen, um eine möglichst schmerzfreie Behandlung zu erreichen. Sollten Sie es wünschen, ist der Eingriff auch unter Sedierung möglich.

 

Postoperative Phase

Im Allgemeinen treten Komplikationen nach dem Eingriff sehr selten auf. Schwellungen, Schmerzen, Entzündungen und Blutergüsse sind unmittelbar nach dem Eingriff, wie nach jeder Operation, normal. Dadurch hervorgerufene Beschwerden sollten aber schon in den ersten Tagen nach dem Eingriff abklingen.

Es ist wichtig größeren Druck in der Kieferhöhle nach einem offenen Sinuslift unbedingt zu vermeiden. Das Naseschnäuzen sollte aus diesem Grund mindestens die ersten beiden Tage (48 Stunden) nach dem Eingriff unterlassen werden.

 

Knochenersatzmaterialien beim Sinuslift

Für weitere Informationen zu den, beim Sinuslift verwendeten, Materialien, verweisen wir Sie gerne auf unseren Beitrag zum Knochenaufbau.

 

Beratung

Bei weiteren Fragen zum Sinuslift, wenden Sie sich gerne an unsere Praxis JU49. Bei einem unverbindlichen Beratungstermin bieten wir Ihnen gerne detaillierte und ausführliche Informationen zu diesem Thema an.

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