Autor: Dr. Günter Fritzsche
Letzte Aktualisierung: 31.05.2024
Über 5 Millionen Menschen haben Angst vor dem Zahnarztbesuch – Sie sind damit nicht allein. Besonders wichtig sind das Verständnis und Einfühlungsvermögen des Zahnarztes, verschiedene Optionen für Betäubungsmethoden sowie eine vorausschauende und qualitativ hochstehende Behandlung. In unserer Praxis JU49 in Hamburg haben wir uns seit Jahren auf die Betreuung von Patienten mit Zahnarztangst spezialisiert. Wir bieten nicht nur Empathie, sondern auch Zahnbehandlung per Sedierung und ein sehr hohes Qualitätsniveau. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit der kognitiven Unterstützung durch unsere Diplom-Psychologin Dr. Anja Fritzsche.
Im Volksmund bedeutet „Angstpatient“ einfach, dass jemand Angst vor dem Zahnarzt oder dem Gang zur Zahnarztpraxis hat. Diese Furcht kann bei einigen so stark sein, dass sie als Zahnarztphobie, Zahnarztangst, Oralphobie oder Dentalphobie bekannt ist. Doch wie definiert man, wer als Angstpatient gilt? Ungeachtet des Angstniveaus wird man als Angstpatient betrachtet, wenn man eine merkliche oder beeinträchtigende Furcht vor dem Zahnarztbesuch hat. Entgegen der landläufigen Meinung ist Zahnarztangst weit verbreitet. Nach Umfragen verspüren etwa 35% der Menschen leichte bis mittlere Angst, auch in Hamburg. Laut einer Untersuchung des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) leiden 15% der Patienten unter einer stark ausgeprägten Dentalphobie. Diese intensive Furcht vor zahnärztlichen Behandlungen ist in der „internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ als offizielle Diagnose aufgeführt, was bestätigt, dass es sich um ein anerkanntes medizinisches Problem und nicht um eine bloße Einbildung der Betroffenen handelt.
Viele Menschen mit Zahnarztangst sind sich ihrer Furcht bewusst und empfinden generelles Unbehagen bei dem Gedanken an zahnmedizinische Behandlungen. Typische Anzeichen für eine ausgeprägte Zahnarztphobie sind das Entwickeln von Vermeidungsstrategien und das Umgehen von Zahnarztbesuchen. In den meisten Fällen erkennen und akzeptieren Betroffene ihre Phobie nicht, sondern beruhigen sich mit Ausflüchten, wie der Annahme, Zahnärzte seien nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Zusätzlich erfahren viele Betroffene auch körperliche Reaktionen, die psychosomatisch bedingt sind, einschließlich Schwitzen, Schlafproblemen, Zittern, einem Gefühl des Würgens oder Atembeschwerden. In schweren Fällen können diese Symptome einen Zahnarztbesuch gänzlich verhindern.
Die Gründe, warum manche Menschen Zahnarztangst entwickeln und andere nicht, sind nicht eindeutig feststellbar. Vermutet wird, dass eine Kombination aus Erziehungsstil, genetischen Faktoren und traumatischen Erlebnissen die Wahrscheinlichkeit für das Entstehen von Zahnarztangst erhöhen kann. Bis in die Mitte der 1980er Jahre war es zudem gängige Praxis, dass zahnärztliche Behandlungen bei Kindern oft ohne Betäubung durchgeführt wurden, was zu negativen Erfahrungen führen konnte. Diese Erfahrungen könnten eine Erklärung dafür bieten, warum Zahnarztphobie besonders bei Personen einer bestimmten Altersgruppe verbreitet ist.
Generell neigen Menschen mit starker Zahnarztangst dazu, Zahnarzttermine seltener wahrzunehmen. Personen mit einer ausgeprägter Dentalphobie zögern oft notwendige Besuche beim Zahnarzt hinaus, in manchen Fällen sogar über ein Jahrzehnt. Leider birgt diese Verzögerungstaktik ernsthafte gesundheitliche Gefahren. Zähne, die nicht zeitgemäß behandelt werden, können dauerhafte Schäden erleiden, mit dem schlimmsten Ausgang eines umfangreichen Zahnverlusts. Zudem können anhaltende Entzündungen im Mundraum oder andere zahnmedizinische Probleme zu weiterreichenden gesundheitlichen Komplikationen im Körper führen.
Falls Sie diesen Artikel lesen, könnte es sein, dass Sie sich der Notwendigkeit eines Zahnarztbesuchs bewusst sind, sich jedoch der Gedanke daran Unwohlsein oder Angst bereitet. Vielleicht sammeln Sie auch Informationen für jemanden in Ihrem Umfeld, dem Sie Unterstützung bieten möchten. Wenn Sie zögern, den nächsten Schritt zu machen, könnten Ihnen basierend auf unseren Erfahrungen die folgenden Tipps helfen:
Im Laufe der Zeit hat sich ein dreistufiges Modell zur Betreuung von Patienten mit ausgeprägter Zahnarztangst bewährt:
In dem bewährten Konzept steht im Vordergrund, dass Sie stets die Kontrolle über Ihre Behandlung behalten. Daher kann der Prozess, bei geringerer Zahnarztangst, flexibel gestaltet und gegebenenfalls verkürzt werden. Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass dieses Vorgehen häufig zu einer Abnahme der Angst führt. In vielen Fällen verschwindet die Angst ganz oder reduziert sich deutlich.
Bei der Planung und Durchführung zahnärztlicher Behandlungen ist es entscheidend, vorausschauend zu handeln und höchsten Wert auf die Qualität der Behandlung zu legen, einschließlich der Verwendung erstklassiger Materialien für Füllungen und Zahnersatz, sofern notwendig. Das ultimative Ziel ist es, die Behandlung so umfassend und wie möglich zu gestalten, damit bei sorgfältiger Pflege zukünftige Eingriffe vermieden werden können. Gleichzeitig gilt es, die notwendigen Termine auf das absolute Minimum zu reduzieren.
In diesem Rahmen gibt es einige Methode die speziell im Zusammenhang mit Angstpatienten erwähnenswert sind:
Bei digitalen Abdrücken wird die Mundhöhle mit einer Kamera gescannt. Weitere Besprechungen erfolgen am Bildschirm. Dieses Vorgehen erspart Zeit, reduziert Termine, benötigt keine Wiederholungen und man vermeidet unangenehme Abdrucklöffel.
CEREC, bietet die Möglichkeit, Zahnersatz in nur einer einzigen Sitzung einzugliedern. Hierbei wird ebenso die Mundhöhle gescannt. Ein Computer stellt dann den nötigen Zahnersatz binnen kurzer Zeit her und der Zahnarzt setzt ihn ein. In Hamburg sind wir beispielsweise einer der Pioniere für CEREC.
Wenn mehr als die Hälfte der Zähne behandelt werden muss, kann eine umfassende Zahnsanierung erforderlich sein. Das Ziel dieser Sanierung ist die vollständige Restauration aller Zähne, idealerweise in so wenig Sitzungen wie möglich. Die Komplettsanierung ist besonders für Patienten mit Zahnarztangst geeignet.
Patienten mit Zahnarztphobie können von zwei Hauptängsten betroffen sein: der Angst vor potenziellen Schmerzen während der Behandlung oder einer generellen Furcht vor dem Zahnarztbesuch. In besonders schwierigen Fällen sind sie von beiden Ängsten gleichzeitig betroffen. Für jede dieser Situationen steht jedoch ein passendes Anästhesieverfahren zur Verfügung, dessen Auswahl von entscheidender Bedeutung ist.
Über eine Lokalanästhesie wird ein Betäubungsmittel örtlich injiziert. Entscheidend hierbei für Angstpatienten ist ein gewisses Fingerspitzengefühl. Im richtigen Setting können hierbei die meisten Schmerzen sicher und dennoch angenehm vermieden werden.
Bei der Sedierung führen speziell ausgewählte Medikamente zu einem Zustand, der an eine Trance erinnert und eine traumähnliche Entspannung bewirkt. Die Behandlung wird schmerzlos und in einem Zustand des Halbschlafs durchgeführt, wodurch der Patient sie kaum noch registriert. Die Sedierung kann in unterschiedlichen Stärken durchgeführt werden. Sie stellt die nächste Stufe der Anästhesie dar, und ermöglicht in der Regel auch bei starker Zahnarztangst ein angenehmes Erlebnis. Und sie besitzt einige Vorteile gegenüber der Vollnarkose.
Die Auswahl der passenden Anästhesiemethode und der Stärke richtet sich nach Ihren persönlichen Präferenzen, Ihrer individuellen Situation und dem Grad Ihrer Angst. Nach einer umfassenden Beratung und Aufklärung liegt die Entscheidung über die Art der Behandlung letztlich bei Ihnen.
Die Wahl der passenden Zahnarztpraxis ist für Angstpatienten von großer Bedeutung. Diese Entscheidung beruht nicht allein auf objektiven Kriterien; sie muss auch persönlich für Sie stimmig sein und Ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Wohlsein vermitteln. Nachfolgend finden Sie einige Überlegungen, die Ihnen bei der Auswahl helfen können:
In der Zahnheilkunde variieren die Standards und die Qualität der Behandlungen beträchtlich, und die Betreuung von Patienten mit Zahnarztangst macht da keine Ausnahme. Während einige Zahnärzte die Behandlung von Angstpatienten bewerben, möglicherweise weil es als modern gilt, fehlt es ihnen oft an tatsächlicher Spezialisierung oder Erfahrung in diesem Bereich.
Es ist essentiell, eine Zahnarztpraxis auszuwählen, die sich die Zeit nimmt, die Sie benötigen, die Sie nicht unter Druck setzt und in der Sie sich vollkommen wohl und verstanden fühlen. Ein angepasstes, schrittweises Behandlungskonzept, das sich Ihrem individuellen Tempo anpasst, ist dabei sehr zu empfehlen. Als Angstpatient sollten Sie aus mehreren Betäubungsmethoden wählen können, einschließlich der Option einer Sedierung in verschiedenen Stufen. Zudem ist es wichtig, dass alle potenziell notwendigen Behandlungen auf einem hohen Qualitätsniveau erfolgen. Ideal sind Praxen, die Ihnen eine Garantie anbieten. So können Sie relativ sicher sein, für viele Jahre eine Lösung gefunden zu haben.
Bevorzugt werden sollten Praxen, die eine breite fachliche Expertise besitzen, mit dem Ziel, erforderliche Eingriffe möglichst zeitersparend und in einer Sitzung abzuschließen – und künftige Termine so gering wie möglich zu halten. Eine umfassende und sorgfältige Planung der Behandlung ist für das Erreichen dieses Ziels von großer Bedeutung. Methoden wie digitale Abdrücke, CEREC und Komplettsanierungen können dies unterstützen. Des Weiteren sollte im Bedarfsfall und auf Wunsch die Option einer psychologischen Unterstützung bestehen.
Bei besonders intensiver Zahnarztangst kann begleitende Psychotherapie häufig empfohlen werden, besonders wenn eine Zahnbehandlung kurz bevorsteht. Kurzzeitige psychotherapeutische Unterstützung kann in solchen Fällen sehr vorteilhaft sein. Es gibt auch Therapeuten, die sich auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert haben, deren Auswahl mit Bedacht erfolgen sollte. Generell stehen die Erfolgsaussichten für die Behandlung von Angstpatienten sehr gut.
Ein besonderes Verfahren ist kognitiven Verhaltenstherapie, deren Erfolge bei der Bewältigung und Behandlung von Ängsten und Angsterkrankungen wissenschaftlich nachgewiesen sind. Mit diesen Verfahren kann Menschen mit ausgeprägten Ängsten vor dem Zahnarztbesuch eine entspannte und angstfreie Zahnbehandlung ermöglicht werden.
Zusätzlich können andere Methoden und Entspannungstechniken dazu beitragen, die Angstsymptome zu mildern. Dazu gehören Techniken wie Progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga, Meditation und Biofeedback.
Nach einer erfolgreich durchgeführten Zahnbehandlung ist speziell für Angstpatienten eine regelmäßige Prophylaxe von großer Bedeutung. Denn durch sie lassen sich weitere (umfangreiche) Eingriffe in der Regel vermeiden. Auch für die Prophylaxe bieten Zahnärzte, die auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert sind, Vorteile.
Die Zahnarztpraxis Jungfernstieg in Hamburg hat sich über die Jahre hinweg auf die Betreuung von Angstpatienten spezialisiert und bietet Ihnen zahlreiche Vorteile: